Die Konzerte fanden am 11./12. Mai 2007 statt.

Programm

Variaton Projektorchester
Droujelub Yanakiew: Leitung
DJ Ramax: DJ
Stefan Baumann: Cello
Nina Stadler & Moritz Stäubli: Tanz und Choreographie

  • Samuel Barber – Adagio for Strings, op. 11
  • Baumann / Ramax / Yanakiew – 3 Interludes (Uraufführungen)
  • Maurice Ravel – Drei Sätze aus «Ma Mère l’Oye»
  • Igor Stravinsky – Suite Nr. 2 pour petit Orchestre
  • Darius Milhaud – Le Boeuf sur le Toit
  • Yanakiew / Ramax / Baumann – My_Age_Symphony (Uraufführung)
Projekt #3

My_Age_Symphony

Im dritten Projekt wagte Variaton die Vereinigung von sinfonischer Musik mit den elektronischen Klängen eines Elektro-Duos, bestehend aus dem Berner DJ Ramax und dem Winterthurer Elektro-Cellisten Stefan Baumann. Zusammengegeführt wurden die beiden unterschiedlichen Klangwelten durch den Tanz von Nina Stadler und Moritz Stäubli. Zur Aufführungen gelangten mehrere eigens für das Projekt komponierte Stücke für sinfonisches Orchester und Elektro-Duo, darunter die „My_Age_Symphony“ von Droujelub Yanakiew, DJ Ramax und Stefan Baumann als Hauptwerk. Die beiden Konzerte im ausverkauften Kornhaus­forum Bern wurden vom bunt durchmischten Publikum und von der Presse begeistert aufgenommen. Durch die vom Berner Label „cuco“ organisierte My_Age_Party fanden die Konzerte eine Fortsetzung bis in die frühen Morgenstunden.

Droujelub Yanakiew

Nach dem Abschluss seines Solistendiploms 2003 als Violinist hat Droujelub Yanakiev die musikalische Laufbahn als Dirigent eingeschlagen. Seine Entwicklung als Dirigent wurde unterstützt und beeinflusst durch die Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten wie Bernard Haitink, Ralf Weikert, Peter Eötvös und Stefan Asbury. Ein wichtiger Teil seiner Erfahrungen konnte er während seinen Assistenzen bei Roberto Benzi, Johannes Schläfli, Marc Kissoczy und Franco Trinca sammeln. 2005 wählte ihn der Schweizerische Tonkünstlerverein als Stipendiat der „Kiefer-Hablitzel-Stiftung“. In den letzten Jahren hat Droujelub Yanakiev mit vielen verschiedenen Orchestern gearbeitet, wie dem Berner Symphonieorchester, der Südwestdeutschen Philharmonie, dem Sinfonie Orchester Biel, den Festival Strings Lucerne, dem Musikkollegium Winterthur, dem Collegium Musicum Basel, dem San Juan Sinfonie Orchester (Argentinien), dem Sofia Sinfonie Orchester, dem Karlsbad Sinfonie Orchester und dem Kammerorchester Berg. Nebst dem Variaton Orchester dirigiert Droujelub Yanakiev das Zuger Jugendorchester, die Cappella dei Giovani und das Orchester Santa Maria Luzern. Er debütierte im Dezember 2008 in der Tonhalle Zürich mit der 6. Sinfonie von Dmitri Schostakowitsch und im November 2010 im grossen Saal des KKL Luzern mit dem Cellisten Thomas Demenga als Solist.

Nina Stalder – Tanz

Nina Stadler, geboren am 09.08.1979 in Bern, arbeitet auf nationaler Ebene seit sechs Jahren als freischaffende Tänzerin, Choreografin und unterrichtet Modern Jazz am City Ballett Halamka in Bern. Seit ihrem vierten Lebensjahr ist das Tanzen der wichtigste Bestandteil Ihres Lebens. Nach langjähriger Ausbildung in klassischem Ballet am City Ballett Halamka und dem Lehrerdiplom am Lehrerseminar in Bern zog es Nina Stadler 2002 nach New York. Dort studierte Sie während einem Jahr an der berühmten Alvin Ailey School, wo sie sich nicht nur in Ballet und Modern Jazz weiterbilden konnte, sondern sich auch neue Stile wie z.B. Horton, Graham, HipHop und Improvisation aneignete. Neben der harten Ausbildung fand sie aber auch noch die Zeit in der Modern Jazz Company der New Yorker Choreografin Nina Buisson mitzutanzen. Hoch motiviert und voller Ideen kam Nina Stadler nach Bern zurück und fing sogleich an ihre reiche Erfahrung in Engagements als Tänzerin und Choreografin schweizweit umzusetzen. Nina Stadler besticht durch ein ausgereiftes tänzerisches Können, ihre lebendigen und lustvollen Choreografien und durch eine unglaubliche Ausstrahlung auf der Bühne was sie unter anderem in ihrem eigenen Tanztheaterstück „Slumberland“ (Dampfzentrale Bern 2004), als Mitglied der dance company L.E.S. unter der Leitung von Nicole Voyat in „soif“ (Dampfzentrale Bern 2002) und „le voleur du moment“ (Dampfzentrale Bern 2006), als Choreografin und Tänzerin in “Csàrdas Fürstin” (Stadtheater Biel/Solothurn 2004) , „il mondo de la luna“ (2004), „Die verkaufte Braut“ (2006) an der Freilichtoper im Botanischen Garten Basel, einer Balletttournee durch Tschechien mit dem City Ballet Halamka 2005, bei der naway dance company (Zürich 2006), eines Solostücks zu Texten von Meret Oppenheim am Kunstmuseum Bern (2006) unter Beweis stellen konnte. Als nächstes wird sie beim Musical „Basileia“ in Basel (2006) mittanzen sowie bei der Oper Orpheus im Kongresszentrum in Biel (2007), für welche sie auch die Choreografie machen wird. Der Tanzszene Schweiz gibt die Jungchoreographin ein neues Selbstbewusstsein.

Moritz Stäubli – Tanz

Als Sohn zweier freischaffender Künstler 1981 in Bern geboren, hat Moritz Stäubli einen grossen Teil seiner Kindheit im Umfeld von Zirkus und Theater verbracht. Von klein auf wirkte er auch immer wieder aktiv in diversen Produktionen mit. So war er 1987/88 auf Schweizertournee mit der „Circo Famiglia Morelli“ und spielte 1987 und 1988 im Stadttheater Bern („Till Eulenspiegel“ und „Die mutige Katrin“). Als Gitarrist der Mundart-HipHop-Band YEDI trat Moritz Stäubli zwischen 1999 und 2004 schweizweit auf, 2003 veröffentlichte die Band bei BMG ihr Album „Geischterfahrt/YEDI“. 1999 war Moritz Stäubli im Kinofilm „Grosse Gefühle“ von Christoph Scherenleib zu sehen, 2001 im Kurzfilm „Overcome“ von Doraine Green. An der Martialart-Schule GoJuKan Bern liess sich Moritz Stäubli in Karate und Kunfu ausbilden. Er erwarb diverse nationale und internationale Meisterschaftstitel, so zum Beispiel den ersten Rang in der Disziplin Team-Kata an der „GoJuKai-Karate-WM“ in Perth/Australien. Moritz Stäubli nahm Ballettunterricht bei Ivana Halmka und Modernjazztanz-Unterricht bei Nina Stadler und wirkte bei verschiedenen Tanz- und Opernproduktionen mit (z.B. 2004: „Slumberland“, Tanztheaterproduktion von Nina Stadler und „Il Mondo della Luna“, Oper von Joseph Haydn, Inszenierung von Jürg Hatz). Er studierte das Hauptfach Gitarre an der Jazz-Abteilung der Musikhochschule Luzern und spielt als Gitarrist in diversen Jazzprojekten. Heute ist Moritz Stäubli beruflich als Tänzer, Performer und Musiker tätig.

DJ RAMAX aka Jakob Stoller

Als ausgesprochen vielseitiger DJ hat sich Jakob Stoller aka DJ Ramax in Bern einen Namen gemacht. Ursprünglich aus Spiez stammend, eignete er sich schon in jungen Jahren ein musikalisches Grundwissen an. Seine ersten Instrumente waren die Klarinette und das Saxophon, womit er bei der heimischen Familienkapelle musizierte. Obschon zuhause fast ausschliesslich Schweizer Folklore gespielt wurde, entdeckte Jakob über die DRS3 Hitparade bald auch den üblichen Teenagerkram. Vorlieben zu Hiphop, Funk und Electro kristallisierten sich schnell heraus, Technics-Plattenspieler mussten her und plötzlich war musizieren in einer Band nicht mehr so aktuell. Intensives Scratch-Training und Einüben ausgefeilter Mixtechniken war angesagt, erste DJ Auftritte liessen nicht lange auf sich warten. Um näher am Geschehen zu sein, war ein Umzug nach Bern in die erste eigene Wohnung unabdingbar. Während sich der junge Stoller noch zum Elektroniker ausbilden liess, engagierte er sich in der Freizeit bereits aktiv an verschiedenen Jugend- und Kulturprojekten, was ihm wiederum zu wertvollen Kontakten verhalf. So äusserte sich Jakobs Umtriebigkeit im Mitwirken bei zwei Bands (Dr. Heribert und 3M), der redaktionellen Leitung der wöchentlichen Sendung „Zur Lage des Planeten“ auf Radio Rabe und dem gelegentlichen Veranstalten von Parties in verschiedenen Berner Lokalitäten (Dachstock, Dampfzentrale, Wasserwerk, Bierhübeli oder Du Nord). Ausserdem war er und ist teilweise immer noch, bei Electro_Shox, Future Sounds of Jazz, Random Acoustics und Electric Boogaloo involviert. Mit seinem Einsatz für die Ausgehgazette „Bewegungsmelder“ ergab sich bei Rabe ein zweites Sendungsfenster, welches erst „BM Radio“ hiess und später in „wellenSitten“ umgetauft wurde. Diese Sendung wird immer noch regelmässig ausgestrahlt und ist mit Abstand die progressivste Musiksendung auf dem Berner äther. Inzwischen erweiterte Ramax sein Repertoire auf nahezu alle Spielarten der modernen Tanzmusik. Sei es House, Techno, Breakbeats oder Drum & Bass, all dies musste in seiner Plattenkiste Platz finden. Es folgten DJ-Auftritte neben Bekanntheiten wie A Guy Called Gerald, Bauchklang, Lee Scratch Perry, The Young Gods, X-ecutioners oder Moonstar, wie auch einige kleine Auslandtourneen in der Tschechischen Republik, Deutschland, England und Belgien. Als gelernter Elektroniker und Vollblutmusiker war Jakob selbstverständlich immer am Produktionsprozess von Musik interessiert, besonders wenn diese aus kleinen Maschinen generiert wurde. Eine schnelle Auffassungsgabe gepaart mit technischem Wissen ermöglichte ihm innert kürzester Zeit mit Sampler, Synthesizer und entsprechender Computersoftware umzugehen. Resultate waren Produktions- und Projektarbeiten für die bereits erwähnte Band 3M und den Kinderzirkus Bombonelli, wie auch Liveauftritte. Nach diesen ersten Gehversuchen erschien unter dem Namen Jakob der erste Track auf der CCC Compilation, einer Bestandesaufnahme Schweizer Elektronikmusiker. Unter demselben Pseudonym folgte mit der „Strohwitwer EP“ kurz darauf eine eigene Schallplatte auf dem Zürcher Label Meadow Records. Beim decibel.dj Remix Contest wurde seine überarbeitung des Hank Shizzoe Tracks „Happy Man“ aus 400 anderen ausgewählt und fand Platz auf dem dazugehörigen CD Sampler. Als äusserst erfolgreich erwies sich auch der Song „Sunshine“ von the Sign and the Opposite, wo Jakob als Coproduzent fungierte und dessen Video öfters über die Schweizer Bildschirme flimmert. Ein weiterer Remix für das Berner Duo Filewile rundete die Veröffentlichungsreihe einstweilen ab. Jetzt geht’s erstmal vom Keller auf die Bühne, denn zurzeit arbeitet Jakob Stoller zusammen mit Daniel Wihler vom Inzec Label an einem gemeinsamen Live Act.

Stefan Baumann – Audio Design & Elektro Cello

Stefan Baumann, wurde 1974 geboren und wuchs im Toggenburg auf. Er absolvierte sein Cellostudium bei I. Monighetti an der Musikakademie Basel und bei C. Brotbek an der Musikhochschule Biel/ Bern, das er mit einem Lehr- und Konzertdiplom mit Auszeichnung abschloss. Gleichzeitig studierte er an der Musik-Akademie Basel Audio-Design, welches er mit dem Performance-Diplom beendete. Er besuchte Meisterkurse bei Pieter Whispelwey, Thomas Kakuska (Alban Berg Quartett), Heinz Holliger, Matti Rattanen, John Hallaway, Ernesto Molinari, Teodoro Anzellotti, Hanspeter Kyburz und Wolfgang Heiniger. Stefan Baumann bewegt sich heute zwischen Elektronik, Volksmusik, Jazz und klassischer Musik. Schwerpunkte bilden immer wieder interdisziplinäre Projekte zwischen Kunst, Film, Fotografie, Theater, Literatur und Sound-Design. Seine aktuellsten Projekte sind „Kronberg – Weiter Himmel, enges Tal. Eine Hörwanderung“ (Musik, Sound-Design), „Warda – Unter einer anderen Sonne geboren“: (Dokumentarfilm von Jens-Peter Rövekamp [Musik]), „Revolution by Burt Glinn“ (Sound-Design für Online-Essay für Photoagentur Magnum, New York), „FLORA – Fraktale Appenzeller-musik“ (www.proflora.ch), „CoExistences“ (Improvisatonsprojekt mit Anahit Simonian, Sébastien Texier und Vincent Roumagnac [Fotografien], Paris), „Glaser- Baumann“ (Improvisationsduo mit dem Jazzflötisten Roman Glaser), „Rodrigo Botter Maio Choro Trio“ (Brasilianischer Jazz) sowie „i^n for i=improvisation to n“, (Improvisationsprojekt mit Michi Egger, Videobass). Mit dem Cello und dem Computer ist Stefan Baumann immer wieder unterwegs als Interpret von Klassischer und Zeitgenössicher Musik, so mit dem „Ensemble Opera Nova“ des Opernhauses Zürich und „Musica Viva“ aus Basel.

zur Galerie