Die Konzerte fanden am 26./27./28. Mai 2017 statt.

Programm

Variaton feat. T42 Dance Projects und Susana Perrottet

  • Alexander Borodin – Polowetzer Tänze aus der Oper “Fürst Igor” (1890)
  • Igor Strawinsky – Ausschnitte aus den Suiten 1&2 für kleines Orchester (1921)
  • Igor Strawinsky – “Petruschka”, burleske Szenen in 4 Bildern für Orchester (revidierte Fassung 1947)
Projekt #13

Petruschka?

Variaton begibt sich in seinem Projekt #13 gemeinsam mit dem Tanzkollektiv T42 Dance Projects erneut in eine unbekannte Welt, einen russischen Jahrmarkt, und lässt sich mitreissen vom dortigen Treiben. Realität und Illusion verschmelzen, nichts ist, wie es scheint.

Das Projekt #13 spielt mit Illusion und Realität. Im Zentrum steht Igor Strawinskys Ballett Petruschka. Das Ballett, das von Sergej Djaghilews Ballets Russes im Jahr 1911 in Paris uraufgeführt wurde, erzählt von einem Puppengaukler auf einem St. Petersburger Jahrmarkt, der seine Holzpuppen mit einer Flöte zum Leben erweckt. Die drei Puppen Petruschka, die eitle Ballerina und der grobe Mohr – plötzlich zu Menschen geworden – entwickeln in der Folge auch menschliche Gefühle. Aus Liebe wird Eifersucht, aus Konkurrenz resultiert Mord: Petruschka stirbt, umgeben von der staunenden Menge der Theaterzuschauer. War Petruschka wirklich nur eine Puppe? Was der Gaukler dem Publikum zu versichern versucht, dessen ist er sich plötzlich selbst nicht mehr sicher. Strawinskys Idee einer „Gliederpuppe, die plötzlich Leben gewinnt“ – wie er in seinen Memoiren schreibt – soll als zentrale Idee, das Spiel mit Illusion und Realität als Kernstück der Konzeption dienen. Musikalisch ergänzt wird unsere Reise auf den St. Petersburger Jahrmarkt von Alexander Borodins Polowetzer Tänzen. Sie waren eines der Werke, die mit dem ersten Gastspiel der Ballets Russes in Paris den Weg nach Europa fanden. Diese musikalische „russische Visitenkarte“, die Djaghilev nach Frankreich mitnahm, greift – wie auch Strawinskys Ballett – folkloristische Themen und Melodien auf. Auf der visuellen Ebene führt das Tanzkollektiv T42 Dance Projects in die geheimnisvolle Welt ein. Das Kollektiv setzt sich aus den bekannten Berner Choreographen Félix Duméril und Misato Inoue zusammen und kreiert seit 2006 Tanztheater und spartenübergreifende Projekte, die in der Schweiz und im Ausland erfolgreich aufgeführt werden. Die beiden professionellen Tänzer werden Szenen aus Petruschka sowie zentrale thematische Aspekte aufgreifen und gemeinsam mit jungen Tanztalenten umsetzen. Um die Illusion perfekt zu machen, werden Fiktion und Realität durch zusätzliche Licht- und Bildprojektionen zusätzlich vermischt. Mit dem Projekt PETRUSCHKA wird das Publikum auf eine Reise in jenes Russland entführt, welches das westliche Publikum in seiner Ambivalenz seit über hundert Jahren fasziniert: nah und doch so fern, folkloristisch und avantgardistisch, fremd und doch irgendwie vertraut.

Droujelub Yanakiew

Droujelub Yanakiew ist ein Dirigent mit der Vision, Musik und Kunst auf neue und kreative Arten anzugehen. Erfolgreich realisierte Projekte, in denen klassische Orchestermusik mit verschiedensten Arten von Kunst und Musikstilen verschmolzen, zeichnen ihn als einer der aktivsten und innovativsten jungen Dirigenten in der Schweiz aus.

Droujelub Yanakiew wird regelmässig als Gastdirigent von Orchestern wie dem Berner Symphonieorchester, der Südwestdeutschen Philharmonie, dem Sinfonie Orchester Biel, Festival Strings Lucerne, Basel Sinfonietta, Camerata Zürich, Zuger Sinfonietta, San Juan Sinfonie Orchester (Argentinien) und dem Karlsbad Sinfonie Orchester eingeladen. Er hat mit vielen der besten Solisten der Schweizer Klassikszene wie Thomas Demenga, Andreas Janke, Raphael Rosenfeld, Igor Karsko, Simon Fuchs, Matthias Racz, Gilad Karni und Daniel Dodds zusammengearbeitet.

Für seine kunstübergreifenden Projekte konnte er hochkarätige Musiker wie u.a. Büne Huber (Patent Ochsner), Sandy Patton, DJ Ramax, das Trio Koch/Schutz/Studer, sowie das Kaleidoscope String Quartett gewinnen. Vor kurzem hat er auch mit der berühmten Fado Sängerin Carminho erfolgreich ein Projekt zusammen mit der Basel Sinfonietta realisiert.

T42 Dance Projects – Choreografie und Tanz

Félix Duméril

Félix Duméril ist Choreograf, Tänzer, Schauspieler und Kulturmanager. Seine Tanzausbildung erhielt er an der Schweizerischen Berufsballettschule Zürich, der John Cranko Akademie in Stuttgart und am Konservatorium Den Haag. Engagements führten Félix Duméril unter anderem zu De Rotterdamse Dansgroep, Pretty Ugly, Amanda Miller, Ensemble Tranzform, Daniela Kurz, Ivan Wolf, Hideto Heshiki sowie ans Stadttheater Bern. 1999 – 2004 war Félix Duméril Direktor und Hauschoreograf des Stadttheaters Bern Ballett. Seit 2005 ist er freischaffend als Gastchoreograf für diverse Tanzensembles in der Schweiz und international (A, NL, CZ, D, JAP, RUS) tätig. 2006 gründete Félix Duméril gemeinsam mit Misato Inoue seine eigene Company T42 Dance Projects.

Misato Inoue

Misato Inoue studierte Tanz in Japan und schloss ihre Ausbildung am Laban Centre in London mit dem BA hons Dance Theatre Course erfolgreich ab. Sie tanzte unter anderem bei der Okamoto Ballet company, in der Produktion von Pierre Favre für die Expo 02 und bei Hideto Heshiki. 2005 assistierte sie Félix Duméril bei einer Einstudierung für das Ballettensemble Jacobson in St. Petersburg in Russland, seit 2006 kreieren die beiden zahlreiche, zum Teil abendfüllende Choreographien und führt diese in der Schweiz, in Portugal, in Frankreich, in Japan, in Irland und in der Tschechischen Republik auf. Sie tritt seither ebenfalls mit Félix Duméril als Tänzerin auf und ist Mitbegründerin von T42 Dance Projects. Seit 2008 ist Misato Inoue zudem als Tänzerin beim Cathy Sharp Ensemble engagiert.

Hannes Michael Bronczkowski – Tanz

Hannes Michael Bronczkowski studierte an der Duke Ellington School of the Performing Arts in Washington, D. C. und dem Liverpool Institute for Performing Arts. Als Job-Sanders-Stipendiat nahm er 2010 am Netherlands Dans Theatre Summer Intensive Course teil. In der Spielzeit 2011/12 war er an der Cinevox Junior Company engagiert. Nach einem Engagement im Tanzensemble der Königsfelder Festspiele 2012 kam er als festes Mitglied in die Tanzcompagnie des Stadttheaters Gießen, wo er bis zu seinem Wechsel nach Mannheim tanzte. Michael Bronczkowski arbeitete mit Choreografen wie Christopher Huggins, Tommy Small, Félix Duméril, Tarek Assam, Rui Horta, Marcos Marco, James Wilton und Pascal Touzeau.

Susana Perrottet – Video

Susana Perrottet, geboren 1975, Lima/Peru. Die peruanisch-schweizerische Künstlerin (Performance, digitale Animation, Audio, Zeichnung, Fotografie und Malerei) lebt und arbeitet in Lima und Zürich. Ihr MFA Studium in Fine Art an der ZHdK in Zürich schloss sie 2010 mit Auszeichnung ab. 2012 wurde sie an der VIP MFA-Art Fair von einer internationalen Jury mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gewann sie an den Swiss Art Awards den Prix Caran d’ Ache. 2011 hatte sie ihre erste Einzelausstellung in der Schweiz (Kunstraum Baden), Katalog: “Sueñografías”, Revolver Publishing, Berlin. Seit 2000 hat sie an verschiedenen Gruppenausstellungen in der Schweiz (Helmhaus Zürich, Kunstmuseum Bern), Deutschland, Spanien und Lima (Galería el Ojo Ajeno) – wie auch an einem Filmfestival in Japan teilgenommen (CON CAN) teilgenommen.

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