Die Konzerte fanden am 22., 23. und 24. Juni 2023 statt.

Das Konzert fand am 1. Juli 2023 statt.

Programm

Variaton und Diego Saldiva

  • Pietro Mascagni: Intermezzo aus der Oper «Cavalleria Rusticana» (1890)
  • Silvestre Revueltas: «Sensemayá» (1937/1938)
  • Arvo Pärt: «Silouans Song» (1991)
  • Arthur Honegger: «Pacific 231» (1923)
  • Toru Takemitsu: «Death and Resurrection» (1996)
  • Arthur Honegger: «Prelude, Arioso et Fughette sur le nom de BACH» (1936)
  • Alexander Mossolow: «Die Eisengiesserei» aus dem Ballett «Stahl» (1926-28) 
Projekt #19

EVOLUTION

Im Projekt #19 beschäftigt sich Variaton mit Fragen zu Mensch und Maschine. Der Mensch als denkendes, fühlendes, kreatives, empathisches Wesen steht Entwicklungen gegenüber, die er eigens vorangetrieben hat: Der Mensch als Funktionär, als Zudiener der Technologie, gefesselt in Zuständen der unüberlegten Routine, auf der Suche nach Profit und Effizienz. Der Mensch, gefangen in Rationalität anstatt geleitet von Begeisterung, Motivation, Neugier und Kreativität. Einsamkeit anstatt Gemeinschaft. 

Das Projekt #19 „EVOLUTION“ stellt Fragen: Wann wird der menschliche Wunsch nach Entwicklung zu Gier, die Motivation zu Drang und Verbissenheit, die Macht zu Hilflosigkeit, die Produktion zu Konsum 

Für das Projekt #19 spannt Variaton mit dem brasilianisch-schweizerischen Foto- und Videokünstler Diego Saldiva zusammen. Bild und Musik erforschen die Gefühlswelt des Menschen, der sich mit der unaufhaltsamen Weiterentwicklung der Welt konfrontiert sieht, die er selbst erschaffen hat.  

Musikalisch nimmt Variaton das Publikum mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Vom leichtfüssigen Intermezzo aus der „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni über Silvestre Revueltas‘ unerbittlich pulsierende, kultische Gedichtvertonung „Sensemayá“; von Arvo Pärts andächtigem „Silouans Song“ zu „Pacific 231“, mit dem Arthur Honegger eine Fahrt mit der Pacific-Dampflokomotive vertonte. Toru Takemitsus Streichersatz „Death and Resurrectionbildet einen letzten Ruhepol, bevor mit Honeggers „Prelude, Arioso et Fughette sur le nom de BACH“ und Alexander Mossolows Vertonung derEisengiesserei“ – inspiriert von Honeggers „Pacific 231“ – ein unaufhaltsamer, sich intensivierender Schlusslauf hin zur – oder gegen die? – Technologisierung des Menschen begangen wird.  

EVOLUTION fragt: Wo steht die Menschheit heute? Woher kommt sie, wohin geht sie? Und: Wo endet die Maschine, wo beginnt der Mensch? 

Droujelub Yanakiew

Als Dirigent und Geiger hat sich Droujelub Yanakiew insbesondere mit seinen innovativen und kreativen Projekten einen Namen gemacht. Droujelub Yanakiews Programme zeichnen sich dadurch aus, dass sie die klassische Musik mit verschiedensten Kunstsparten und Musikrichtungen vereinen. Bisherige Kooperationen brachten ihn mit Künstlern wie DJ Ramax, Steff la Cheffe, der Jazzsängerin Sandy Patton, Büne Huber (Patent Ochsner), der weltberühmten Fado-Sängerin Carminho, den Kummerbuben, dem bulgarischen Kavalspieler Theodosii Spassov, dem experimentellen Trio Koch, Schütz, Studer aber auch der Tänzerin und Choreographin Nina Stadler, dem Film-Regisseur Matthias Günter, dem Berner Cartoonisten Adrian Zahn und dem Pantomimen Carlos Martinez aus Barcelona zusammen. Viele seiner Programme wie „Punk in the Cathedral“, „My Age Symphony“, „Itz mau Apokalypse“ oder die Zusammenarbeit mit Steff la Cheffe und dem Bieler Sinfonieorchester erhielten sehr positive Presseresonanz 

In den letzten Jahren hat Droujelub Yanakiew sowohl in der Schweiz als auch international mit verschiedenen Orchestern als Gastdirigent gearbeitet – dies sind u.a. das Berner Symphonieorchester, die Sofia Philharmonic, die Südwestdeutsche Philharmonie, das Sinfonie Orchester Biel Solothurn, das Berner Kammerorchester, das Ensemble Contrechamps Genève, die Festival Strings Lucerne, die Basel Sinfonietta, die Camerata Zürich, das San Juan Sinfonie Orchester (Argentinien), das Karlsbader Symphonieorchester und das Kammerorchester Klaipeda (Litauen).  

Droujelub Yanakiew ist seit 2007 Dirigent des Variaton Projektorchesters Bern, des Orchesters Santa Maria Luzern und des Jugend Sinfonie Orchesters Konservatorium Bern. 

Seine Entwicklung als Dirigent wurde gefördert und beeinflusst durch die Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten wie Bernard Haitink, Ralf Weikert, Jesùs Lòpez Cobos, Peter Eötvös, Stefan Asbury und seinen Dirigierlehrer Johannes Schlaefli. 

Droujelub lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Bern.  

Diego Saldiva –Fotograf & Filmemacher

Diego Saldiva studierte von 2001 bis 2005 Soziale Kommunikation an der ESPM in São Paulo. Von 2009 bis 2011 studierte er an der höheren Fachschule für Fotografie in Vevey, Schweiz. Gewinner des Prix Photoforum 2011, Biel (CH), Finalist des 15. vfg Nachwuchsförderpreises 2011, nominiert für den Paul Huf Award 2012 und während des Paris-Photo-Festivals 2012 in Frankreich von PhotoOFF ausgewählt. Ehrenvolle Erwähnung am Festival Encontros da Images (Braga, PT). Im Jahr 2015 wurde er vom Belfast Photo Festival und dem Visible White Prize in Florenz, Italien, eingeladen. Im selben Jahr erhielt er auch einen Honorable Mention Award in PhotoIreland und Prêmio Paraty em Foco, Brasilien. Das Projekt Momentos e Máculas wurde in Form eines Buches mit Unterstützung durch die Regierung von São Paulo und mithilfe der Stadt und des Kantons Bern, Schweiz, realisiert. Weitere Publikationen sind unter anderem „Ain’t Bad Magazine n.13“ (USA) und der Berner Almanach Fotografie (CH).

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